Während Kinder mit dem Farbpiano Pinsel zur Verfügung gestellt bekommen, werden Erwachsene am Farbbuffet eingeladen mit den Fingern und Händen zu malen. Aber wieso?
Erst einmal profitierst Du "von der Sache an sich": Du kannst Dir wortwörtlich ein Bild von etwas machen - Deinen Gefühlen, Gedanken, Erfahrungen, Entscheidungen, Schwierigkeiten, Konsequenzen... Allerdings ohne echte Konsequenzen fürchten zu müssen! Das hilft Dir zum einen Dich besser kennen zu lernen und zu sortieren, auf der anderen Seite kannst Du Dich so auf spielerische Weise mit etwas auseinandersetzen - bspw. einer schwierigen Entscheidung. Auf dem Papier hast Du die Möglichkeit sämtliche Optionen durchspielen und zu schauen, was das mit Dir macht.
Das Mal-Atelier als Safespace und Wohlfühlort hilft Dir beim Sortieren und Einordnen, von der Ver-wirrung in die Ent-wirrung. Hier kannst Du vom Tun-Müssen ins Sein-Dürfen kommen. Alles ist gut so, wie es ist. Du bist gut so, wie Du bist. Du musst nämlich gar nichts, aber Du darfst vieles. Du darfst eintauchen in Farben, Formen und Texturen. Du darfst Gedanken und Gefühlen einen wertungsfreien Ort geben, an dem auch sie einfach sein dürfen. Einen Raum der Existenz, der manchmal schon ausreicht. Du musst auch nichts benennen. Oft finden unterdrückte Emotionen einen Platz, an dem sie [endlich] einfach sein dürfen. Hierdurch kann Dein Stresslevel grundlegend reduziert werden.
„Die Hände malen, was die Seele fühlt.“
– Michelangelo
Durch das Malen mit den Händen verringert sich darüber hinaus wortwörtlich und damit auch im übertragenen Sinn die Distanz zwischen Dir und Deinem Bild - Du kannst so einfacher vom Zer-Denken ins Nach-Spüren kommen. Dein Gehirn ist damit beschäftigt die sensorischen Reize Deiner Haut mit der Farbe auf dem Papier zu verarbeiten und hat somit weniger Zeit sich an Gedanken festzuhängen.
Das führt dazu, dass Dein Nervensystem Botenstoffe ausschüttet, die sich beruhigend auf Deinen ganzes System auswirken. Es wird Dir leichter fallen in einen Zustand der Ruhe und vor allem des Augenblicks - im Hier und Jetzt - zu sein.
Deine hierdurch erlebte Selbstwirksamkeit wird Deine Ressourcen nachhaltig stärken.
Im Mal-Atelier gibt es verschiedene Rahmen für das Ausdrucksmalen, so wie Du ihn brauchst: Beim therapeutischen Malen bilden individuelle Termine und Einzelsitzungen [also nur Du und ich] hier die Grundlage für Deinen Prozess. Neben Deinen ganz persönlichen Mal-Einheiten führen wir hier außerdem mindestens ein Vorgespräch und widmen uns voll und ganz Deinem Anliegen.
Beim Ausdrucksmalen in der [festen] Gruppe kannst Du das Begleitete Malen in einer festen Kleingruppe erleben und Dich in fünf Terminen Deinen inneren Bildern und /oder Anliegen zuwenden - jede*r für sich im eigenen Tempo und am eigenen Bild. Die Malenden erfahren dabei eine emphatische Begleitung durch die Maltherapeutin - so viel wie nötig, so wenig wie möglich; Gruppeninteraktionen werden dabei nicht initiiert. Es gibt also keinen gezwungenen Austausch unter den Malenden.
Und, natürlich ganz wichtig:
Alles, was DADAzwischen passiert,
bleibt auch dadazwischen.
Es versteht sich von selbst, dass ein geschützter Ort nur zu einem Safespace werden kann, wenn der Umgang aller von Wertschätzung und Vertrauen geprägt ist - es dringt also nichts von dem nach außen, was im Malraum gemalt oder gesprochen wird.
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