DADAzwischen - wo soll das eigentlich sein?
Oder was? Oder wer? Und überhaupt?!
Ganz einfach: Irgendwo zwischen Zufallstechniken, Experimenten, Ausdrucksformen und neugierigem Forschungsdrang. Irgendwo zwischen Dir und der Welt, zwischen Dir und mir, zwischen allem und nichts. Und nicht zu vergessen natürlich: Dein Atelier in DArmstadt. :)
Aber eins nach dem anderen: Dadaismus - die "Anti-Kunst-Richtung" begründete sich 1916 als künstlerische und literarische Bewegung, quasi als Revolte gegen die Kunst durch die Künstler selbst. Die Strömung zeichnete sich durch Ablehnung "konventioneller" Kunst und bürgerlicher Ideale aus, parodierte, kritisierte und verspottete den Status Quo. Der bewusst banal klingende Begriff Dada[ismus] "steht im Sinne der Künstler für totalen Zweifel an allem, absoluten Individualismus und die Zerstörung von gefestigten Idealen und Normen. [...] Die durch Disziplin und die gesellschaftliche Moral bestimmten künstlerischen Verfahren wurden durch einfache, willkürliche, meist zufallsgesteuerte Aktionen in Bild und Wort ersetzt." [Wiki]
Die einzig revolutionäre Kraft ist die Kraft der menschlichen Kreativität - die einzige revolutionäre Kraft ist die Kunst.
– Joseph Beuys
Außerdem: Alltägliche Gegenstände mit kindlicher Naivität und Neugier betrachten, Schönheit & Ästhetik hinten anstellen und all das im Sinne des Individualismus, entgegen der normativen Vorstellung von 'Kunst'. Wie ein Kind, das die Welt kennenlernt, mit großen Augen vorangeht und seinem Drang zu Experimentieren folgt.
Und weil das Atelier zwischen den Menschen ist [Joseph Beuys] werden hier die Grenzen von "Kunst und Leben" in Frage gestellt und aufgelöst. [Material]Erfahrungen in der eigenen Umwelt stehen im Vordergrund, spielerisches [Kennen]Lernen der Welt ist an der Tagesordnung, Prozessorientierung unser Fokus. Du bist ein Teil des Ganzen. Du hast Potential. Du hast Kunst als Kapital. Und Du wirkst.
Alle Menschen haben die Anlage kreativ tätig zu sein. Nur merken es die meisten nie.
– Truman Capote
In der Auseinandersetzung mit "kompensatorischen Wirkungen von gestalterisch-schöpferischen Prozessen" wurde mir klar, dass "Kunsttherapie nicht nur Kranken hilft". Das schöpferische Gestalten ist Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Er möchte Spuren hinterlassen. Und in jedem bildnerischen Prozess steckt das Potential einer heilsamen Begegnung. So wie in jedem Menschen das Potential für eben diese gestalterisch-schöpferischen Prozesse liegt und demnach auch in jedem Menschen ein*e Künstler*in steckt.
Jede*r verfügt also über die Fähigkeit zu wachsen [oft auch über sich selbst hinaus]. Aus der Hirnforschung wissen wir, dass unser Gehirn nicht nur am schnellsten visuelle Informationen verarbeitet, sondern auch ziemlich schlecht zwischen Vorstellung und Wirklichkeit unterscheidet - also die perfekte Voraussetzung, um es "neu zu programmieren". ;)
Kreative Arbeit auf dem Papier ist auch immer kreative Arbeit an sich selbst.
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